Sanfte Pflanzenkraft:  Phytoöstrogene als sanfte Begleiter in den Wechseljahren

Sanfte Pflanzenkraft: Phytoöstrogene als sanfte Begleiter in den Wechseljahren

Vielleicht spürst du erste Veränderungen. Dein Zyklus wird unregelmäßiger, du schläfst nicht mehr so gut oder fühlst dich innerlich unruhig. Manche Tage wirken einfach schwerer, ohne dass du genau sagen könntest warum. Viele Frauen erleben solche Anzeichen Anfang vierzig. In dieser Lebensphase beginnt der Körper, seine Hormonproduktion allmählich umzustellen. Das ist ein natürlicher Prozess, der oft über viele Monate oder Jahre hinweg geschieht und dabei auch auf seelischer Ebene spürbar wird.

Es geht nicht nur um körperliche Symptome. Häufig entsteht ein feines inneres Ungleichgewicht. Die Verbindung zwischen Körper und Seele will neu geordnet werden. Was vorher selbstverständlich war, fühlt sich nun anders an. Die Gedanken kreisen schneller, die Ruhe fehlt, der Schlaf ist leichter, die Energie nicht mehr konstant. Der Körper sendet Signale, dass etwas in Bewegung ist. Und genau diese Veränderung kann eine Einladung sein, achtsamer zu werden und neue Wege zu finden, wie du dich mit dir selbst verbindest.

Diese Phase ist kein Mangel, sondern eine Wandlung. Eine Neuorientierung, in der du dir selbst näherkommen kannst. Schritt für Schritt. Im eigenen Tempo. Mit Vertrauen.

Nicht jede Frau möchte in dieser Zeit direkt zu synthetischen Hormonen greifen. Viele suchen zunächst nach sanften, natürlichen Möglichkeiten, um ihren Körper zu unterstützen. Genau hier setzen Phytoöstrogene an. Diese pflanzlichen Stoffe ähneln dem körpereigenen Östrogen in ihrer Struktur und können helfen, die hormonelle Balance zu fördern, besonders dann, wenn ein Östrogenmangel besteht.

Auch das Gelbkörperhormon Progesteron spielt eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden, nimmt jedoch mit dem Alter ebenfalls ab. Heilpflanzen wie Frauenmantel können hier auf natürliche Weise unterstützend wirken.

Phytoöstrogene sind pflanzliche Wirkstoffe, die dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen ähneln. Sie können sich im Körper an dieselben Rezeptoren binden, an denen auch das körpereigene Östrogen wirkt. Wenn ein Mangel besteht, können sie diesen sanft ausgleichen. Ist zu viel Östrogen im Umlauf, wirken sie regulierend, indem sie die Wirkung etwas abschwächen.

Ihre Wirkung ist milder als die des körpereigenen Östrogens. Sie greifen nicht hart ein, sondern unterstützen fein. Viele Frauen bemerken, dass sie mit pflanzlichen Mitteln wie Phytoöstrogenen ihre Beschwerden in den Wechseljahren deutlich lindern konnten, zum Beispiel Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen oder Schlafprobleme.

Rotklee enthält besonders viele Isoflavone, darunter Genistein und Daidzein. Diese wirken ähnlich wie Östrogen, aber in sanfter Form. Rotklee kann hilfreich sein bei Hitzewallungen, innerer Unruhe, trockenen Schleimhäuten oder Schlafproblemen. Ich selbst sammle regelmäßig Rotklee und bereite daraus Tee zu, um meinen Hormonhaushalt zu unterstützen. Besonders kraftvoll wirkt die Pflanze, wenn sie im Mondzeichen Skorpion gesammelt wird. Auch der Vollmond ist ein guter Zeitpunkt für die Ernte, weil die Pflanze dann ihre volle Energie trägt. Du kannst Rotklee als Tee, Tinktur oder in Kapselform nutzen. Achte auf hochwertige, möglichst naturbelassene Produkte.

Hopfen enthält 8 Prenylnaringenin, eines der stärksten bekannten Phytoöstrogene. Dieser Stoff kann sich an Östrogenrezeptoren binden und so regulierend wirken. Hopfen ist besonders hilfreich, wenn der Östrogenspiegel im Rückgang ist. Er ist bekannt für seine beruhigenden und schlaffördernden Eigenschaften. Er hilft bei innerer Unruhe, Anspannung und Einschlafproblemen, besonders wenn das Gedankenkarussell kreist. In Kombination mit Baldrian, Melisse oder Lavendel kann seine Wirkung verstärkt werden.

Auch Soja enthält viele Isoflavone. Sie unterstützen das hormonelle Gleichgewicht, fördern die Knochengesundheit und wirken schützend auf das Herz. Besonders geeignet sind fermentierte Sojaprodukte wie Tempeh, Miso oder Natto. Diese sind leichter verdaulich und schonender für den Darm als herkömmliche Sojamilch oder Bohnen.

Granatapfel enthält schwache Phytoöstrogene und viele Polyphenole, die antioxidativ wirken. Sie helfen, Zellen zu schützen, das Hautbild zu unterstützen und das Hormonsystem zu stabilisieren. Du kannst die frischen Kerne essen, Saft trinken oder einen hochwertigen Extrakt verwenden.

Leinsamen enthalten Lignane, die im Darm in hormonähnliche Substanzen umgewandelt werden. Sie helfen bei Zyklusunregelmäßigkeiten und unterstützen die Verdauung. Auch Sesam enthält Lignane, sogar in höherer Konzentration. Ein Esslöffel täglich kann eine spürbare Wirkung entfalten.

Neben Östrogen ist auch Progesteron wichtig. Ein niedriger Progesteronspiegel kann sich durch Unruhe, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen oder Zyklusstörungen bemerkbar machen. Frauenmantel ist eine wunderbare Pflanze, die die Progesteronbildung auf natürliche Weise fördern kann. Ich trinke Frauenmanteltee besonders dann, wenn mein Zyklus aus dem Gleichgewicht geraten ist. Auch als Badezusatz oder beim Yoni Steam wirkt er wohltuend. Wenn dich das interessiert, findest du in meinem Blog auch einen eigenen Beitrag dazu.

Ein oft übersehener Aspekt ist der Einfluss von Milchprodukten. Kuhmilch enthält natürliche Hormone, die unseren eigenen Hormonhaushalt beeinflussen können. Viele Frauen reagieren auch auf Laktose oder Milcheiweiß, ohne es zu wissen. Das kann zu stillen Entzündungen führen oder sich in unklaren Beschwerden zeigen. Ein Versuch, vier Wochen auf Milchprodukte zu verzichten, kann zeigen, ob du dich danach klarer, ruhiger oder energiegeladener fühlst.

Auch die langfristige Einnahme der Pille kann den natürlichen Zyklus beeinflussen. Der Körper verlernt mitunter die Selbstregulation und braucht Zeit, um sich nach dem Absetzen wieder zu erinnern. Kommt dann die natürliche Hormonveränderung mit dem Alter hinzu, reagieren viele Frauen besonders empfindlich. Ich selbst nehme seit Jahrzehnten keine synthetischen Hormone mehr ein. Der natürliche Weg ist nicht immer bequem, aber für mich der ehrlichere. Ich habe wieder gelernt, auf die Signale meines Körpers zu achten und mich mit seinem Rhythmus zu verbinden.

Viele Frauen entdecken auf diesem Weg auch die Verbindung zum Mond. Unser Körper ist rhythmisch angelegt, genau wie die Natur. Besonders ursprünglich ist der sogenannte weiße Zyklus: die Menstruation beginnt zum Vollmond, der Eisprung fällt auf den Neumond. Das ist kein Dogma, sondern eine Einladung, den eigenen Rhythmus wiederzufinden. Wer beginnt, Zyklus und Mond gemeinsam zu beobachten, spürt oft, wie sich der Körper nach und nach wieder darauf einstellt. Kleine Rituale, bewusste Momente zu Neumond oder zur Blutung können helfen, diese Verbindung zu vertiefen.

Es braucht keine radikalen Schritte. Oft reichen kleine Impulse, um sich wieder wohler im eigenen Körper zu fühlen. Mit Pflanzen wie Rotklee, Hopfen, Soja, Granatapfel, Leinsamen, Sesam oder Frauenmantel kannst du dich auf natürliche Weise begleiten. Vielleicht hilft dir auch eine Pause von Milchprodukten oder ein bewussterer Blick auf deine Hormonvergangenheit. Wichtig ist, dass du deinen Weg findest, achtsam, im eigenen Tempo und ohne Druck.

Jeder Mensch, jeder Frauenkörper ist einzigartig. Was der einen gut tut, wirkt bei der anderen vielleicht auf andere Weise. Manchmal braucht es Geduld. Und manchmal liegt die Lösung ganz nah, in der Kraft der Natur und in deinem Vertrauen in dich selbst.

Hinweis
Dieser Text basiert auf persönlicher Erfahrung und dient der allgemeinen Information. Er ersetzt keine medizinische Beratung. Wenn du gesundheitliche Beschwerden hast oder unsicher bist, wende dich bitte an eine medizinische Fachperson oder eine erfahrene Heilpraktikerin.

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