
Die Kraft der ätherischen Öle: Anwendung, Wirkung und Herstellung
Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Pflanzenextrakte, die in der Naturheilkunde und Aromatherapie vielseitig eingesetzt werden. Ihre Anwendung reicht von der Linderung körperlicher Beschwerden bis hin zur Förderung des emotionalen Wohlbefindens. Durch ihre antibakteriellen, entzündungshemmenden und beruhigenden Eigenschaften können ätherische Öle eine wertvolle Ergänzung bei der Unterstützung des Heilungsprozesses und in der täglichen Pflege sein.
Anwendung und Wirkung
Linderung von Beschwerden: Ätherische Öle können helfen, Schmerzen zu lindern, die Atemwege zu befreien und die Muskulatur zu entspannen
Emotionale Unterstützung: Öle wie Bergamotte fördern emotionale Balance, wirken beruhigend und helfen, Stress abzubauen
Hautpflege: Teebaumöl und Kamille sind bekannt für ihre hautberuhigenden und entzündungshemmenden Eigenschaften und eignen sich bei Hautirritationen und -entzündungen.
Rezepte mit ätherischen Ölen
Entspannendes Bad
- 3 Tropfen Lavendelöl
- 2 Tropfen Kamillenöl
- 1 Tasse Himalayasalz
→ Öle mit dem Salz mischen und ins warme Badewasser geben. Badeöl wirkt beruhigend und kann Muskelverspannungen lösen
Erfrischendes Fußbad
- 2 Tropfen Bergamotteöl
- 2 Tropfen Teebaumöl
- 1 TL Magnesiumöl
→ Alles in eine Schüssel mit gut warmem Wasser geben. Fußbad belebt müde Füße und wirkt antiseptisch
Ein Fußbad kann, besonders bei einer beginnenden Erkältung, den Körper beim Heilungsprozess unterstützen. Es fördert die Durchblutung, regt das Immunsystem an und lindert das allgemeine Krankheitsgefühl. In der Naturheilkunde geht man davon aus, dass über die Füße eine reflektorische Verbindung zu allen Organen besteht, denn in den Füßen enden viele Meridiane, also Energieleitbahnen des Körpers. Durch die Wärme werden so nicht nur die Füße, sondern auch die inneren Organe sanft stimuliert und durchwärmt.
Diese einfache, aber wirkungsvolle Anwendung wurde schon in meiner Familie in Polen traditionell angewendet – mit wirklich guter Wirkung!
Schmerzlindernde Massageölmischung
- 2 Tropfen Arnikaöl
- 2 Tropfen Rosmarinöl
- 1 EL Rizinusöl (Trägeröl)
→ Gut vermischen und in betroffene Stellen einmassieren. Löst Verspannungen und lindert Schmerzen.
Hinweis zur Anwendung
Ätherische Öle sollten immer mit einem Trägeröl verdünnt werden, um Hautreizungen zu vermeiden. Informiere dich vor der Anwendung über mögliche Kontraindikationen, insbesondere in der Schwangerschaft oder bei bestehenden gesundheitlichen Problemen. Im Zweifel: einen erfahrenen Naturheilkundlerin oder Aromatherapeutin konsultieren.
Herstellung von ätherischen Ölen
Ätherische Öle werden durch verschiedene Methoden gewonnen:
- Dampfdestillation: Die häufigste Methode. Pflanzen werden mit Wasserdampf behandelt, der die Öle freisetzt. Der Dampf kondensiert, und das Öl trennt sich vom Wasser
- Kaltpressung: Besonders für Zitrusschalen. Ohne Hitze – dadurch bleibt der volle Duft erhalten
- Lösungsmittel-Extraktion: Für empfindliche Blüten (z. B. Jasmin, Rose), bei denen Hitze die Inhaltsstoffe zerstören würde
Einfache Methode für Zuhause – Ätherische Öle mit dem Espressokocher
Wer zu Hause ätherische Öle gewinnen möchte, kann sich mit einem einfachen Espressokocher (Mokkakanne) behelfen – ein kleiner Trick aus der DIY-Naturkosmetik:
Du brauchst: Einen Espressokocher aus Edelstahl - Frische oder getrocknete Kräuter oder Blüten (z. B. Lavendel, Minze, Rosmarin) - Destilliertes Wasser - Eine hitzebeständige Glasschale zum Auffangen
So geht’s:
- Fülle den unteren Teil des Espressokochers mit destilliertem Wasser
- Gib die zerkleinerten Pflanzenteile in das Sieb des Kochers
- Den oberen Teil lässt du leer und platzierst stattdessen eine hitzebeständige Glasschale obenauf (z. B. in einem umgekehrten Deckel oder Trichter), um den kondensierten Dampf aufzufangen
- Erhitze alles langsam. Der aufsteigende Dampf zieht die ätherischen Öle aus den Pflanzen, kondensiert und tropft in die Schale
Diese Methode liefert nur geringe Mengen, ist aber eine schöne Möglichkeit für den Hausgebrauch, um eigene Hydrolate (pflanzliche Blütenwässer mit Spuren ätherischer Öle) herzustellen.

Warum eine Kupferdestille die bessere Wahl ist
Auch wenn die Espressokocher-Methode ein guter Einstieg ist, bietet eine Kupferdestille entscheidende Vorteile:
- Kupfer wirkt antibakteriell und reaktionsneutral, was die Qualität des ätherischen Öls verbessert. Es speichert und leitet Wärme besonders gleichmäßig – wichtig für die schonende Extraktion der Pflanzenstoffe. Eine echte Destille ermöglicht dir, reines ätherisches Öl in größeren Mengen zu gewinnen.
Für ambitionierte DIY-Projekte oder eigene Naturkosmetik lohnt sich die Anschaffung einer kleinen, legal zugelassenen Kupferdestille durchaus.