Tinkturen aus heimischen Kräutern: Anleitung und Gesundheitsvorteile

Tinkturen aus heimischen Kräutern: Anleitung und Gesundheitsvorteile

Tinkturen gehören zu den ältesten Heilmitteln der Welt und bieten eine hervorragende Möglichkeit, die wertvollen Wirkstoffe von Kräutern zu extrahieren und langfristig zu konservieren. Kräuterauszüge sind nicht nur einfach herzustellen und kostengünstig, sondern auch äußerst wirksam. Seit Jahrzehnten stelle ich diese Kräuterauszüge selbst her und kann ihre positiven Wirkungen bei vielen Beschwerden aus eigener Erfahrung bestätigen


Tinkturen sind konzentrierte Kräuterextrakte, die in Alkohol gelöst werden. Der Alkohol dient dabei als Lösungsmittel und konserviert gleichzeitig die Wirkstoffe der Kräuter. Durch die Extraktion mit Alkohol können die pflanzlichen Inhaltsstoffe besonders gut gelöst und aufgenommen werden. Auch der Alkoholgehalt spielt hier eine Rolle und beeinflusst die Aufnahme der Wirkstoffe. Die Vorteile von Tinkturen gegenüber anderen Formen der Kräuteranwendung wie Tees oder Ölen liegen in ihrer hohen Konzentration, langen Haltbarkeit und schnellen Wirkung.

  • Tinkturen sind hochkonzentriert und dadurch sehr effektiv. Bereits kleine Mengen genügen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen
  • Dank des Alkohols sind Tinkturen mehrere Jahre haltbar, ohne dass die Wirkstoffe an Potenz verlieren
  • Du kannst die Tinkturen genau nach deinen Bedürfnissen und Vorlieben herstellen und verschiedene Kräuter miteinander kombinieren
  • Im Vergleich zu fertigen Produkten aus der Apotheke sind selbstgemachte Tinkturen deutlich günstiger
  • Du kannst heimische Kräuter aus deinem Garten oder der Natur verwenden, was nicht nur nachhaltig, sondern auch umweltfreundlich ist

Zutaten:

  • Heimische Kräuter deiner Wahl (z. B. Kamille, Salbei, Brennnessel, Schafgarbe)
  • Hochprozentiger Alkohol (mindestens 40 %, z. B. Wodka, Korn oder Weingeist)
  • Ein sauberes Glasgefäß mit Deckel
  • Flaschen zur Aufbewahrung

Sammle frische Kräuter aus deinem Garten oder der Natur, achte dabei darauf, dass die Pflanzen unbehandelt und frei von Schadstoffen sind. Wenn gewünscht, können die Kräuter vorsichtig gewaschen werden, allerdings ist es wichtig, sie danach gut trocknen zu lassen, um Schimmelbildung zu vermeiden. Alternativ können die Kräuter auch für eine Weile im Garten ausgelegt werden, damit kleine Krabbeltiere die Möglichkeit haben, sich zu entfernen.

Zerkleinere die Kräuter, damit der Alkohol die Wirkstoffe besser extrahieren kann. Fülle die zerkleinerten Kräuter in ein sauberes Glasgefäß, sodass es zu etwa zwei Dritteln gefüllt ist.

Gieße den Alkohol über die Kräuter, bis sie vollständig bedeckt sind. Der Alkohol sollte etwa einen Fingerbreit über den Kräutern stehen. Verschließe das Glas fest mit einem Deckel.

Stelle das Glas an einen sonnigen Ort und lasse die Mischung für etwa 28 Tage ziehen, um den gesamten Mondlauf und die damit verbundene Energie zu nutzen. Schüttle das Glas alle paar Tage sanft, damit sich die Wirkstoffe besser lösen und die Tinktur ihre volle Kraft entfalten kann.

Nach der Ziehzeit die Tinktur durch ein feines Sieb oder ein Tuch in eine Schüssel filtern. Um die restliche Flüssigkeit zu gewinnen, die Kräuter gut ausdrücken. Alternativ können die Kräuter auch im Gefäß belassen werden, um den Auszug noch weiter reifen zu lassen, so mache ich das oft. Die fertige Tinktur anschließend in saubere Glasflaschen füllen und diese sorgfältig mit dem Inhalt und dem Herstellungsdatum beschriften.

Hier habe ich eine Tinktur aus Wiesensalbei und Salbei hergestellt und verwende sie innerlich bei Zahnfleischproblemen oder zur Stärkung des Immunsystems. Salbeitinktur kann jedoch noch für viele weitere Zwecke eingesetzt werden. Sie ist bekannt für ihre entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften und eignet sich daher hervorragend zur Behandlung von Halsschmerzen, Heiserkeit und Erkältungen. Auch bei übermäßigem Schwitzen, insbesondere bei Nachtschweiß, kann Salbeitinktur lindernd wirken.

Anwendung und Dosierung

Tinkturen können sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Für die innerliche Anwendung können je nach Kräuterart und Zweck 10 bis 30 Tropfen der Tinktur in ein Glas Wasser gegeben werden. Eine alternative Methode ist die direkte Einnahme von ein paar Tropfen auf der Zunge. Äußerlich können Tinkturen in Umschlägen, zur Einreibung oder als Badezusatz verwendet werden, um ihre heilenden Eigenschaften gezielt einzusetzen.

Selbstgemachte Tinkturen aus heimischen Kräutern sind ein kraftvolles und natürliches Heilmittel, das in keiner Hausapotheke fehlen sollte. Sie sind nicht nur einfach und kostengünstig herzustellen, sondern bieten auch eine nachhaltige Möglichkeit, die Heilkraft der Natur zu nutzen. Während es im Netz zahlreiche Anbieter gibt, bietet das Selbermachen den Vorteil, die Kontrolle über die Qualität und Auswahl der Zutaten zu behalten. So entsteht ein individuelles, hochwirksames Produkt, das genau auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt ist.

 

Disclaimer: Tinkturen enthalten hochprozentigen Alkohol und sollten daher mit Vorsicht verwendet werden. Sie sind nicht für Kinder, Schwangere, stillende Mütter oder Menschen mit Alkoholunverträglichkeit geeignet. Vor der Anwendung sollte stets geprüft werden, ob die verwendeten Kräuter für den jeweiligen Gesundheitszustand geeignet sind. Bei Unsicherheiten oder bestehenden gesundheitlichen Beschwerden empfiehlt es sich, vor der Verwendung von Tinkturen einen Arzt oder Heilpraktiker zu konsultieren. Tinkturen sollten immer außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.

Zurück zum Blog

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen.